Da Teifi intam Schraubstock...

Es ist wohl nicht zu bestreiten, dass in unserer Umgebung das bayerische Element noch immer das Bestimmende ist, was auch nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass das Innviertel ja erst durch den Frieden von Teschen an Österreich kam. Vor allem erkennt man es an der Mentalität der Leute, besonders an ihrem großmaierischen Gehabe. Nicht ein Mal brüstete sich der eine oder andere, dass er dem Teufel begegnet sei, und ihn übers Ohr gehauen habe und dergleichen. Einer behauptete sogar, dass er den Teufel so weit gebracht habe, dass dieser ihn um Gnade anflehte. Der Mann war bekannt dafür, dass er mit seinen „Spezln“ gerne Karten spielte. Irgendwann, so erzählte er inbrünstig, spielten sie selbst mit dem Teufel; als dieser ihnen aber mit seinen Krallen immer die Spielkarten zerkratzte, platzte dem Mann der Kragen, er schnappte den „Leibhaftigen“ sprichwörtlich am „Krawattl“, schleppte ihn in seine Werkstatt, zwickte ihm seine Krallen in einen Schraubstock ein und drehte so lange daran, bis dieser ihn um Vergebung bat und er versprochen hatte, dass er ihn und seine Freunde nie mehr beim „Kartln“ störe, geschweige denn die Karten zerkratzte. So ließ er den Teufel laufen, den man noch von weitem Fluchen und über die Grausamkeit des Mannes jammern hörte. Ich hab schon gewusst, dass die Innviertler ein etwas rauerer Menschenschlag sind, dass sie aber fast den „Leibhaftigen“ beinahe „katholisch“ gemacht hätten, wie wir in der Geschichte gesehen haben, dass hätte selbst ich nicht vermutet.

Quelle: Maria Samhaber o. J.
Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 1.