Hei(l) ausm Kriag z´ruck kemma…

Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts mit ihren zusammengerechnet vermutlich über 70 Millionen Toten und Unzähligen Verwundeten und Verletzten in der Seele, sind auch an Enzenkirchen nicht spurlos vorüber gegangen. Im Ersten Weltkrieg vielen 51 und im Zweiten 108 Enzenkirchner als Soldaten an den unterschiedlichsten Fronten; darunter waren auch viele jugendliche und junge Männer, die ihr Leben noch zur Gänze vor sich hatten – alle starben sie entweder für „Gott, Kaiser und Vaterland“ oder „den Heldentod fürs deutsche Vaterland“. Und so traurig es klingen mag, ihr Tod war umsonst – wie eben Tote eines Krieges immer umsonst sterben. Einzig ein paar Großindustrielle und machtbesessene Politiker erfreuen sich an florierenden Geschäften und baden dabei im Blut unzähliger Menschen. Nicht nur wir wissen das aus unserer Perspektive aus über 60 Jahren Entfernung, sondern die Menschen damals wussten das genauso. Viele verheirateten sich noch kurz bevor sie in den Krieg mussten, andere gingen Wallfahrten oder legten irgendwelche Gelübde ab. Oft waren es aber nicht die Soldaten selber die dabei die Initiative ergriffen, sondern in vielen Fällen auch die besorgten Eltern, die zu Hause jeden Tag auf Rückkehr hofften und noch öfter um das Leben ihrer Anverwandten bangten. Die Familie Achleitner in Niederau war davon auch betroffen und so gelobten sie, dass sie im Falle, dass ihr Sohn heil aus dem Krieg zurückkehre, sie eine Kapelle errichten werden. Ihr Bitten wurde erhört, denn nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte ihr Sohn heil zurück und sie begannen kurz darauf mit dem Bau einer Kapelle, die heute noch gut in Niederau zu sehen ist.

Kommentar:

Hei(l) aus´m Kriag z´ruck kema: Die Kapelle in Niederau wurde von Gottfried und Maria Achleitner 1954 erbaut. Sie wurde als Dank für die unversehrte Heinkehr ihres Sohnes vom 2. Weltkrieg errichtet. Aufgezeichnet von Wimmer Renate 2004.

Quelle: Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 2.