Das Wappen des Klosters Gleink

Eine schwache Wegstunde nördlich von Steyr lag in einem flachen Wiesengrunde am Fuße des bewaldeten Neustifterberges um 1111 die ansehnliche Burg des in höherem Range stehenden Edlen Arnhalm von Gleink, der die Absicht hatte, aus seiner Burg ein Kloster zu machen, was ihm aber nicht mehr möglich war, weil er früher starb. Erst sein Sohn Bruno von Gleink machte im Jahre 1120 aus der Burg ein Benediktinerkloster, das Glunich, Glaunich und in der Folge Gleink genannt wurde.

Die Sage weiß von diesem Kloster zu berichten, daß einst Feinde das Kloster umzingelten, um den Abt gefangen fortzuführen. Vielleicht waren es die Türken, die sogenannten Renner und Brenner, die unter Sultan Soliman im Jahre 1532 Wien belagerten, von denen 15 000 unter Kasim Pascha in Ernsthofen über die Enns setzten und um Stadelkirchen, Dietach, Wolfern und Losensteinleiten plünderten, Häuser anzündeten, mordeten und bei 2000 Bewohner teils erschlugen, teils in Gefangenschaft schleppten.

Sie werden wohl auch das Kloster Gleink belagert haben. Der Abt aber, wie die Sage erzählt, flüchtete im letzten Augenblick durch einen unterirdischen Gang, der in ein Kleefeld mündete, daher führt das Klosterwappen ein grünes Kleeblatt im roten Feld.

Quelle: Franz Harrer, Sagen und Legenden von Steyr, mit freundlicher Genehmigung vom © Wilhelm Ennsthaler Verlag, Steyr 1980, S. 183
Emailzusedung von Norbert Steinwendner, am 11. April 2006