Der Wagen des Teufels

In der Hafnergasse in Eberstallzell, die vom "Langer im Holz" im Dorf "Außereden" nach "Gröben" zieht, fuhr vor längst verwichenen Zeiten nachts nach der Gebetsläutzeit gerne der Teufel. Von weitem hörte man sein schreckbar lautes, wieherndes "Hiäl, wial" und starken, weithinschallenden Peitschenknall, begleitet von schrecklichem Wagengerassel. Er fuhr auf einem Wagen mit drei Rädern; den vierten Achsstummel trug er in der Hand, welches Kunststück nur der Teufel zusammenbringt. Er selber ging auf drei Füßen.
Ein alter Bauer ging einst des Nachts diesen Weg; er hörte einen Wagen vor sich auf der Straße fahren; schnell eilte er ihm nam und wollte eben den Fuhrmann um das Aufsitzen ersumen. Als er aber sah, der Wagen habe nur drei Räder, kam ihm das "enterisch" vor, und er eilte, so schnell er konnte, davon.

Quelle: Franz Harrer, Sagen und Legenden von Steyr, mit freundlicher Genehmigung vom © Wilhelm Ennsthaler Verlag, Steyr 1980, S. 165
Emailzusedung von Norbert Steinwendner, am 11. April 2006