DIE ENDZEIT
Das Herannahen der schlimmen Zeit, das ist des Weltunterganges, erkennt man an der Tracht des Menschen und ihren Werken. Sobald die Leute anfangen, rote Hüte zu tragen und in der Luft mit Eisen zu bauen, wird die Treue unter den Menschen verschwinden. Wenn sich die Männer wie der Krauthahn - so heißt der gefleckte Salamander, der auch noch Moltwurm genannt wird -, also in grelle Farben kleiden und die Frauen wie Schmetterlinge daherkommen, dann naht die Zeit der Unruhe, des Streites und der Verwirrung unter den Menschen.
Die Zeiten, sagen andere, werden immer schlimmer, bis die Welt zugrunde geht. Wann aber das stattfindet, weiß niemand; nur an gewissen Zeichen ist es erkennbar, ob dieser Tag bald erscheinen werde.
Interpretation zum Weltuntergang
unter Verwendung einer Skulptur aus Salzburg von Anna Cromy
© Georg Hofer
Der Untergang der Welt ist dann nahe, wenn die Leute Straßen aus Eisen machen, wenn sie Weg und Steg mit Eisen belegen und damit doch nicht zustande kommen. Ein fürchterlicher Krieg wird dann ausbrechen, wobei Österreich in große Not und Gefahr geraten wird. Das geschieht aber erst, wenn der Wunderbaum auf der Welser Heide dreimal grün und dreimal dürr geworden ist. Ist dann für die Österreicher die Gefahr am größten, dann öffnet sich der Wunderberg bei Salzburg, und Karl der Große kommt mit seiner ganzen Macht daraus hervor und hilft ihnen zum Siege.
Quelle: Franz Branky, in: VZ für Volkskunde
3, 1891, S. 267