DAS KORONAGEBET

Ein alter Bericht sagt: Am Thomastag des Jahres 1845, nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, begab sich Franz Pauli Berger - Schlakara, auch Heinz genannt - in die Totengruft der Laufener Stiftskirche, um sich dort mit Hilfe des sogenannten Koronagebets Reichtum zu erbitten. Auf einmal sah er zwei ihm unbekannte Kapuziner vor sich stehen, die ihn mit ernsten Blicken unverwandt anstarrten. Da bemächtigte sich des Schlakara ein unsagbares Grauen; er schlug das geheimnisvolle Zauberbuch mit dem Koronagebet zu und schlich sich davon. Infolge der großen Aufregung mußte er dann noch 14 Tage das Bett hüten.

Quelle: Josef Brettenthaler, Das große Salzburger Sagenbuch, Krispl 1994, S. 77