Die Laufener und die Salzach

Die Ortschaft Laufen, im Grenzverlauf Bayern - Rupertiwinkel gelegen, erreichte ihren Wohlstand durch die Schifffahrt auf der Salzach, insbesondere durch Salzausfuhrprivilegien. Doch die sonst so segensreiche Laufener Stromschnelle brachte auch manch Unheil über die Stadt, bei Hochwasser besann man sich auf die Hilfe des Herrn. "In diesen Stunden der Wassernot baten sie den Priester, mit dem "Höchsten Gut" das Fallen des Wassers zu erflehen. Als der Priester einmal mit dem von einem Seidenmäntelchen umhüllten Speisekelch (Ciborium) und nicht mit der Monstranz erschien, da meinten die Leute in ihrer sinnfälligen Anschauung vom Dasein des Herrn in der Hostie: "Nöt‚ 'n Mantei-Herrgott muaßt nehma, ön Guggei-Hergott nimm, sonst siacht er's ja nöt!'"

Quelle: Stadler Georg, Kunst um Salzburg, Ein Führer durch den Salzburger Flachgau und den angrenzenden Rupertiwinkel, Bd. I., Salzburg/Stuttgart 1967, S. 135.