Die Verwandlung

Der Hennabua, der sich dem Teufel verschrieben hatte, war ein großer Zauberer. Eines Tages kam er zu der Schönrain-Bäuerin (zu Schwarzach) und bat, sie möchte ihm )a Muas" kochen. Die Bäuerin, welche ihn kannte, schickte unterdessen nach den Gendarmen und ließ sagen, daß der von ihnen gesuchte Hennabua bei ihr sei. Er hatte soeben zu essen begonnen, als er die Gendarmen kommen sah; nun schüttete er rasch das Muas in sein kleines Hütchen, eilte über die Treppe in das Unterdach und verwandelte sich dort in eine WagendeichseI. Vergebens suchten die anderen den ganzen Raum durch, der Hennabua war nirgends zu finden, und sie verließen ärgerlich das Haus. Kaum waren sie fort, erschien der Hennabua wieder auf der Treppe, stieg herab und sagte: "Bald hätten mir die Toifeln 's Muas ausg'schütt, so haben's mi hin und her draht (gedreht) und g'schüttelt."

Quelle: Marie Andree-Eysn, Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910, Nr. 20, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 81.