5.21 Steinkohlenbergbau am Kulm

Dem wuchtigen Felskoloß Grimming ist zwischen Tauplitz und Krungl ein kuppelförmiger Berg vorgelagert, der bis zu seinem Gipfel hinauf Wald und fruchtbaren Grasboden trägt und früher sogar wogende Getreidefelder. Sein Name ist Kulm. Es gibt auch einige Siedlungen auf diesem Berg, und heute ist er hauptsächlich durch die riesige Skiflugschanze weltweit bekannt. In seinem Innern aber stecken Steinkohlen. Der Abbau dieser Bodenschätze ist jedoch wegen zu geringer Ausbeute aufgelassen worden. Vor vielen hundert Jahren, so berichtet die Sage, lebten die Bewohner eines großen Dorfes von dem Ertrag der nützlichen Metalle, die man aus seinem Leibe grub. Nachdem aber ein Lindwurm den See am Fuße des Berges zerstört hatte, hörte der Bergbau auf, weil vom Kulm nach und nach größere Teile ins Tal rollten und die Stollen und Schachte einstürzten.

Quelle: Sagenhaftes Hinterbergertal, Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau, Matthias Neitsch. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005 – 2007.
© Matthias Neitsch