Das Brünnlein bei St. Martin

In der Nähe des Schlosses von St. Martin entspringt aus einer Felsgrotte am Fuße des bewaldeten Berghanges des Buchkogels eine Quelle. Ihr Wasser ist so klar und kalt, daß es auch das „Eisbründl“ genannt wird.

Dieses Bächlein entwässert das Talbecken um den Feliferhof auf" der anderen Seite des Berges und durchquert unterirdisch den Kalkstock, um an der Ostseite des Berges wieder ans Tageslicht zu treten.

Betritt man die Höhle durch eine schmale Felsspalte und dringt durch einen niederen Gang weiter vor, so gelangt man nach unsäglichen Mühen und vielen Gefahren an einen unterirdischen See. Gelingt es jemandem, diesen See zu erreichen, so ist Graz verloren, denn dann wird die Stadt von den Wassern des Sees überflutet werden.

Der „Martinsquelle“ wurde lange Zeit besondere Heilkraft zugeschrieben.

Quelle: Anton Meixner, Sagensammlung.
In: Annemarie Reiter (HG.), Grazer Sagen und Geschichten, Graz 1996, S. 166.