Ein kräftiges Herzogspaar

Herzog Ernst der Eiserne, der in der Steiermark regierte, weilte wiederholt in der Stadt Leoben; so auch im Jahre 1425. Damals wurde in den weiten Stadtwaldungen eine Jagd veranstaltet, an der auch der Herzog teilnahm. Während einer Jagdpause kam auch zur Sprache, dass der Herzog ganz ungewöhnliche Körperkräfte besitze, was einige Herren spöttisch bezweifelten. Um die Ungläubigen zu bekehren, trat Herzog Ernst hin zu einer jungen Eiche, umarmte den Baum und brach den Stamm mitten entzwei. Nun waren die Spötter bekehrt. Auch von einer Gemahlin, der lieblichen Cimburgis, erzählt man, dass sie nicht bloß schön war, sondern gleich ihrem Gatten auch große Körperkräfte besaß. Als bei einem Besuche des Stiftes Göss der „Platzschmied“ von Leoben ihrem Pferde ein neues Hufeisen annageln wollte, nahm die Herzogin scherzweise das fertige Hufeisen in die Hand und brach es spielend auseinander, so dass der verblüffte Hufschmied ein neues machen musste.

Quelle: Auszug aus „Was die Heimat erzählt“ Steirische Heimathefte, Heft 4
Email-Zusendung Andy, März 2024