Die Teufelsstühle

Eine große Rolle in der Volkssage spielt der Schratl, ein dem Teufel hilfreich zur Seite stehender Diener der Hölle. Meist erscheint er als kleines Männlein oder Büblein. Er kann aber auch hilfsbereit sein.

Nächst dem Weidangerkreuz im Sattlerwald standen früher viele Weißföhren, die kurz ober dem Boden im rechten Winkel gebogen und dann abermals im gleichen Bug nach aufwärts gewachsen waren. Man nannte diese Bäume „Teufelsstühle“.

Der Schratl soll sich diese Bäume zurechtgerichtet haben, um auf ihnen, wenn er ermüdet war, auszurasten.

Auf den Erdboden darf sich ein Schratl nie setzen, da kann er dann nicht mehr aufstehen.

Einmal soll ein alter Bauer abends beim Vorübergehen ein rotgekleidetes Männchen auf einem solchen Teufelsstuhl sitzen gesehen haben.

Quelle: Hans von der Sann, Andritz und Umgebung.
In: Annemarie Reiter (HG.), Grazer Sagen und Geschichten, Graz 1996, S. 153.