Der Winzig

Einst arbeiteten einige Männer am Fuße des heutigen Erzberges mit schweren Brechstangen, um Bausteine zu gewinnen. Auf einmal sahen sie, nicht weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt, ein winziges Bergmännlein, das mit einem großen Hammer kräftig auf die Felsen schlug, so dass braunrote Steintrümmer zu Boden fielen. Als die Arbeiter ihm verwundert zusahen, kam es eilends zu ihnen und fragte kurz: „Was macht ihr da?“ „Wir suchen schöne Bausteine“, war die ebenso kurze Antwort. Da lachte der „Winzig“ und sagte: „Warum plagt ihr euch so? Ich will euch etwas Besseres geben, wählt selbst: Gold für ein paar Jahre oder Eisen für immer!“ „Eisen für ewig wollen wir!“, sagten die Steinbrecher. „Dort, wo ich früher gehämmert habe, findet ihr Eisen für immer!“ Mit diesen Worten war der „Winzig“ plötzlich verschwunden. Als die Leute dann an der angegebenen Stelle weitergruben, fanden sie richtig reiches Eisenerz, das bis heute und hoffentlich noch lange Zeit abgebaut wird.

Quelle: Auszug aus „Was die Heimat erzählt“ Steirische Heimathefte, Heft 6
Email-Zusendung Andy, März 2024