Die weiße Frau von Saurau.

Eine Gräfin Anna von Saurau wird als der Saurauer Wallfahrtskirche größte Wohltäterin bezeichnet. Sie hatte auch die Glocken beschafft.

Als nun in der Kriegszeit die Glocken, eine ausgenommen, abgegeben werden mußten, da freute die Saurauer die einzige alte Glocke auch nicht mehr, und da sie ein neues Geläute anschafften, verhandelten sie mit den Katschern wegen der letzten alten Glocke fürs Kriegerdenkmal. Wohl waren wegen der hohen Weihe etliche Saurauer mit der Abgabe der Glocke nicht einverstanden, aber sie Murden überstimmt und die alte Glocke wanderte hinüber ins Kriegerdenkmal nach Katsch. Und alle Abende Murde die Glocke geläutet, aber so oft der Knecht oder die Buben das Glöcklein läuteten, kam eine weiße, vornehme Frau und verscheuchte die Läuter, und zwar solange, bis der Pfarrer beim Kriegerdenkmal einen Gottesdienst für die aufgescheuchte Stifterin hielt. Von da ab war's ruhig.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 67.
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