Die schöne Ismengild von Silberberg.

Der starke Ritter vom Silberberg hatte auch eine schöne Tochter, die Ismengild. Diese sollte den Ritter von Althaus heiraten. Dieser war aber ein sehr wilder, unbändiger Gesell, und die Tochter wollte ihn durchaus nicht; sie liebte heimlich, doch treu und innig, den Ritter von Einöd. Ihr Vater aber verlangte rücksichtslos ihre Ehe mit dem Althauser und veranstaltete ein großes Fest auf Silberberg, wobei die Verlobung stattfinden sollte. Die schöne Ismengild ließ aber dies dem Geliebten wissen und plante mit dem Ritter von Einöde, noch in der Nacht vorher zu entfliehen. Sie setzten sich auf die Rosse und ritten flott dahin, Murden aber bald in der Burg vermißt. Der grausame Silberberger und sein Kumpan eilten ihnen nach, holten sie ein und führten beide in die Burg zurück. Tort ließ er den Geliebten seiner Tochter niederhauen, die Tochter aber ließ er einmauern und gab sie dem Hungertode preis.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 12.
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