Die weißen Zähne

Einst hatte ein Bauer in der Nähe der Stätte des Heiligen-Baum-Schlosses mit seinem Weibe geheut, und beide schafften dasselbe gemeinsam nach Hause. Da lag am Wege ein ganzer Haufen weißer Zähne. Der Bauer trat in den Haufen und stieß die Zähne mit dem Fuße verächtlich auseinander, sein Weib aber bückte sich rasch und steckte drei derselben ein, um sie den Kindern mitzubringen. Die Zähne kamen in dieselbe Tasche, in welcher der geweihte Rosenkranz der Bäuerin sich befand.

Als sie nun mit Mann und Fund nach Hause kam und jedem ihrer drei Kinder einen Zahn schenken wollte, waren letztere drei in ebenso viele Goldstücke verwandelt.

Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 234.