Die Rankweiler Pfarrkirche
Seltene Wehranlage © Berit Mrugalska
Eine seltene Wehranlage - die Rankweiler Basilika (Vorarlberg)
Die vor 1375 zerstörte Burg der Grafen Montfort wurde ab 1470 erneuert und 1657 durch die
Loreto- bzw. Gnadenkapelle und einer Beichtkapelle erweitert.
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005

Bei der Pfarrkirche zur Muttergottes auf "Unser lieben Frauen Berg" wiederholt sich eine uns oft begegnende Sage. Diese Kirche steht auf der Stelle, die einst ein stattliches Schloß, Schönberg genannt, getragen haben soll. Dieses Schloß ging in Flammen auf, aber ein Marienbild in der Kapelle desselben wurde unverletzt aus Schutt und Asche gezogen. Man wollte das Schloß wieder aufbauen, allein stets fand sich ändern Morgens zerstört, was tags vorher aufgebaut worden war; auch ließ sich eine Stimme vernehmen: "Bauet dem Herrn ein Haus!"

Die Stadtanlage von Rankweil  © Berit Mrugalska
Die Stadtanlage von Rankweil mit Burgkirche und Wappen im Arkadengewölbe, Rötelzeichnung 1675
Vgl. DEHIO.Vorarlberg 1983, S. 335
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005

Informationstafel © Berit Mrugalska
Informationstafel:
"Basilika "Unserer lieben Frau Mariä Heimsuchung"
Aus den Anfängen einer bewehrten
romanischen Landkirche (um 750) entstand in
den Jahren 1470 bis 1510, als bei baulichen
Veränderungen der runde Turm, die Wehrmauer
mit Umlauf und das Tor errichtet wurden, das
burgartige Aussehen der heutigen Bergkirche.
1657 ermöglichte der Hubmeister Christoph von
der Halden durch eine großzügige Spende den
Bau der Loretokapelle, der heutigen Gnadenkapelle,
durch den Bregenzerwälder
Barockbaumeister Michael Beer.
Nach der großen Renovierung im Jahre 1986
wurde die Liebfrauenkirche mit dem Titel
"Basilika" ausgezeichnet.

© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005

Nun wurde der Schloßbau aufgegeben und im Tale ein Kirchenbau begonnen. Allein auch dieser wurde zerstört und Steine und Gebälk, an die Baustätte geschafft, lagen ändern Morgens droben auf dem Schloßberge. Nun wurde die Kirche hinaufgebaut, und es förderte sich auf wunderbare Weise der Bau wie von selbst. An die Kirche baute man eine besondere Kapelle an, welche die Gnadenkapelle genannt wurde. Dabei trugen häufig die Waller Steine aus dem Tale mit herauf und beschleunigten so den Bau, und als Kirche und Kapelle vollendet waren, wurde jenes mitten in den Flammen erhaltene Muttergottesbild in letzterer aufgestellt, ein bleibender Gegenstand der Verehrung des Volkes.

Die Gnadenkapelle (Loretokapelle) © Berit Mrugalska
Die Gnadenkapelle (Loretokapelle) der Rankweiler Basilika
© Berit Mrugalska, 16. Oktober 2005

Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 221.