Zigeunergeld wuselt

Zum Unterwirt in Eggertal kamen vor vielen Jahren öfters Zigeuner. Auf dem Heustock machten sie Feuer, ohne Schaden zu tun; der Wirt ließ sie gewähren. Einmal zehrten sie mehr im Wirtshause. Auf Anfragen, was sie schuldig seien, bestimmte er ihnen eine geringe Summe. Sie zahlten und gingen. Kaum waren sie fort, da fing ihr auf dem Tisch hingelegtes Geld zu wuseln (sich zu bewegen) an, als wäre es flüssig. Kaum ersah das der Wirt, so nahm er's und legte es in ein Weihwassergeschirr.

Hätte er es nicht getan, so hätten es die Zigeuner wieder bekommen.

Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 382.