Die Brunnalpknappen

Wie die Sage erzählt, verließen die Brunnalpknappen, als die ehemals reichen Erzadern immer magerer wurden, die Stätte ihres Wirkens, um in den Resten der nahen und ehemals mächtigen Heidenburg Falkenstein, die am Fuße des Rettensteins thronte, nach den noch dort verborgenen Schätzen der Burg zu suchen. Dieses Suchen war nur zu erklärlich, handelte es sich doch um nicht weniger als um 24 goldene und ebenso viele silberne Götzenbilder, die in einem Kellergewölbe hinter mächtiger, schwerer Stahltür, wohin eine Treppe, in Felsen gehauen, mit 25 Stufen, führte, aufbewahrt seien. Die Stahltüre jedoch widerstand aller Gewalt und als sich eben die Knappen anschickten, mit Hammer, Meißel und Rosenkranz das Felsentor auszuhallen, wurden sie durch ein Erdbeben vertrieben, verfolgt von Odins schwarzen Vögeln.

Quelle: Ludwig Weinold d. Ä., Vom ehemaligen Bergbau und Hüttenwesen in der Gegend von Kirchberg im Brixentale, in: Tiroler Heimatblätter, Zeitschrift für Geschichte, Natur- und Volkskunde, 9. Jahrgang, Heft 11, November 1931, S. 373 - 378.
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