DIE IGLER TEUFELSMASKEN
Früher war der Brauch, daß am Aschermittwoch zwölf Burschen aus Igls in Teufelscostümen und mit Teufelslarven nach Ellbögen giengen und dort allerlei Unfug trieben. Es waren aber in Ellbögen drinnen immer dreizehn statt zwölf; der dreizehnte war der Teufel selber.
Paul Flora, Tuifele
© EDITION GALERIE THOMAS FLORA
Der hat nun die erstaunlichsten Künste aufgeführt, und die Buben
wollten nicht zurückbleiben; daher erkannte man die Anwesenheit des
Teufels geschwind, wenn die Burschen so rasend sprangen, wie es sonnst
kein Mensch vermag; sie sprangen sogar über die Dorfbrunnensäule
hinweg. Immer aber kam einer zu wenig heim nach Igls, weil einen der Teufel
mitnahm.
Da steckten sie nun, um nicht geholt zu werden, geweihte Asche und geweihtes Salz in die Stiefel. Weiß nicht, ob's geholfen hat.
Quelle: Volkssagen, Bräuche und Meinungen
aus Tirol, gesammelt und herausgegeben von Johann Adolf Heyl, Brixen 1897,
Nr. II /72, Seite 107