ZUM BRANDE VON IMST

Am 7. Mai 1822 brannten von den rund 220 Häusern bis auf 14 alle nieder. Dieser Riesenbrand wurde von vielen als ein Strafgericht Gottes angesehen. Ein Bettler sei noch tags zuvor durch Imst gewandert und hätte, weil er vergeblich ein Almosen erbat, die Stadt verwünscht.

Der "fürweilende" (voraussehende) Fließer Pfarrer habe kurz vorher Imst von der Gunglgrüner Straße aus betrachtet und gerufen: "Auweh, Imst!"

Ein Färbermeister, dessen Haus (heute Kaminer Auer) als eines der ersten Feuer fing, wurde irrsinnig, rannte in den Inn und ertrank.

Ein altes Weiblein traf ob der Brandhitze der Herzschlag, sonst war kein Menschenleben zu beklagen. Ein Bäuerlein, das mit der aus dem Abbrändler-Magazin gestohlenen Beute flüchten wollte, fiel zu Boden, schlug sich das Nasenbein ein und erhielt zur Strafe den Uebernamen "Pflatsch". Dieser lastete auf Hof und Geschlecht bis zum Aussterben.


Quelle: Imster Geisterbrevier, Hermann J. Spiehs, Imst 1936, Seite 37