DIE SUPPENBURGER

Die Imster waren seit jeher bekannt als humorvolle Leute. Früher zogen sie, wie diesja auch in anderen Orten üblich, bei der Palmprozession einen hölzernen Esel übers Bergl. Dabei, so berichtet die Fama, kippte das Radgestell um, der Esel brach sich ein Bein und dieses fiel ins "Schinterloch" hinunter. Und zwar durch einen der dort aufragenden Hauskamine, direkt in den am Herde brodelnden Suppentopf hinein. Scherzhalber belagerten nun die Bürger und Bürgerinnen dieses Haus, ein jedes wollte von der "Eselssuppe" haben. Und schon hatten sie von den Umwohnern den Titel "Suppenburger" bekommen, der ihnen freilich wenig taugte und manchen Zank verursachte. Immer noch taucht dieser Spottname vereinzelt auf.


Quelle: Imster Geisterbrevier, Hermann J. Spiehs, Imst 1936, Seite 41