Eine Sage aus Hasegg

Unter dem Torbogen, am Eingang in den Münzerhof vom sog. Münzertor her, befindet sich ein auf Holzbretter gemaltes und ausgeschnittenes Kruzifix mit zwei Seitenfiguren, Maria und Johannes, über dessen Bedeutung im Munde aller Pfannhauser folgende Geschichte lebt:

Tafel-Kreuzigungsgruppe © Berit Mrugalska
Tafel-Kreuzigungsgruppe im Eingangsbereich der Burg Hasegg, Hall
© Berit Mrugalska, 17. Juli 2005

Ein bayrischer hoher Offizier, der durch seine Grausamkeit die Haller damals in Schrecken versetzte, stand bei seinen Feinden im Geruche, kugelfest zu sein. Da taten sich die Pfannhausschmiede zusammen und paßten auf den Schrecklichen; unter dem Torbogen rissen sie ihn dann mit glühenden Schürhacken in Stücke, so seine Kugelfestigkeit umgehend. Zur Sühne errichteten sie später das erwähnte Kreuz.

Quelle: Aus den "Pfannhausgeschichten", zit. nach: Burgen, Schlösser, Ruinen in Nord- und Osttirol, Beatrix u. Egon Pinzer, Innsbruck 1996, S. 126.