Vom Bergwerk Rehrobichl

Nach der Sage trat einmal während eines heißen Sommers im Bergwerk am Rehrobichl Wassermangel ein und die Bergverwaltung war in großer Verlegenheit. Da kam spät am Abend ein Mann zum Verwalter und versprach, diesem Übel abzuhelfen, wenn er gut bezahlt würde. Man versprach ihm, falls er das Wasser in drei Tagen hierher bringe, den ganzen Leitungsgraben zu seinen Gunsten mit Silbergulden auszulegen. Gleich machte er sich an die Arbeit und fing an, von dem Bachl, das durch die "Schmiedbauernwies" in Ellmau fließt, dem Nordabhange des Astberges entlang einen Graben anzulegen. Am dritten Tage kam aber das Wasser am Rohrbichl nicht an, sondern erst am vierten Tage. Der Verlust der vielen Guldenstücke ging dem fleißigen Arbeiter sehr zu Herzen. Von dieser Zeit an konnte von ihm nichts mehr in Erfahrung gebracht werden.

Die Spuren dieses Grabens sind heute noch deutlich sichtbar.

(Mitgeteilt von Ludwig Wex, Oberlehrer in Ellmau).

Quelle: Tiroler Heimatblätter, Monatschrift für Geschichte, Natur- und Volkskunde in Nordtirol, 2. Jahrgang, Heft 1, S. 11.