KATZENGESCHICHTEN

1. Ein Zwieselsteiner mußte einmal für einen Kranken zum Doktor nach Längenfeld gehen. Auf dem Heimwege wurde er von der Nacht überrascht. Als er in Sölden zum Gemeindehause kam (dieses Haus stand damals zwischen Hof und Wolfart), sah er auf einer Zaunsäule eine schwarze Katze sitzen. Die schaute den Wanderer zornig an, der wurde wütend und schlug sie herunter vom Zaun und sagte: Du hast da droben auch nichts zu tun!" Er ging weiter; die Katze aber schlich raunzend und schreiend hinter ihm her. Da begann ihn zu gruseln. Als er nach einer Viertelstunde auf die Platte" kam und das unheimliche Tier immer noch hinter ihm her pfauchte und lärmte, dachte er sich, ich muß mich für die halbe Stunde, die ich bis Zwieselstein noch zu gehen habe, in einem Hause hier um einen Begleiter umschauen. Doch plötzlich war keine Katze mehr da. Da dachte er sich, die Katze wird schon in eines dieser Häuser da gehören und trabte allein weiter. Als er auf das Wildmoos" kam, war die Katze wieder hinter ihn; sie funkelte mit ihren höllischen Augen und pfauchte zornig. Da packte ihn lähmende Angst. Immer näher rückte die Katze an ihn heran, sie war bald vor ihm, bald hinter ihm. Beim Alzenbachl", etwa 10 Minuten vor seiner Heimat, sprang sie ihm auf die Achsel und riß ihn zu Boden. Nur die Angst gab dem halbtoten Mann noch die Kraft nach Hause zu wanken. Er legte sich todkrank ins Bett und war in wenigen Tagen eine Leiche.

*


2. Ein Zwieselsteiner wollte einmal zum Viehdoktor nach Sölden gehen. Es war bereits Nacht. Als er aus seinem Hause trat, sah er auf der Haustürstiege eine schwarze Katze sitzen. Diese glotzte den Bauer ganz höllisch an. Dem Mann gruselte, weil er schon allerhand Katzengeschichten gehört hatte. Er hatte es aber sehr eilig und machte sich rasch auf den Weg. Als er zum Alzenbachl kam, hörte er die unheimliche Katze hinter sich raunzen. Da fuhr der Schrecken in seine Glieder und er ging immer schneller; doch die Katze wich nicht mehr von seinen Füßen. Lief er, lief sie auch, stand er still, blieb auch die Verfolgerin stehen. Durch den ganzen Kühtrain bis auf die Höhe hinaus hatte er diese Katze hinter sich. Dann wart sie auf einmal verschwunden.

*


3. Auf der unteren Rettenbachbrücke in Sölden bei Rimls alten Wagenschupfen ist einmal zwei Männern, die erst spät nach Mitternacht aus dem Wirtshause kamen und heimgehen wollten, etwas ähnliches geschehen. Eine große schwarze Katze saß am Brückengeländer und rollte ihre funkelnden Augen. Die beiden wollten sich einen Spaß machen und die Katze in den Bach werfen. Hui! Die hatten sich aber verrechnet! Denn kaum sie gegen die Katze ihre Stöcke erhoben hatten, um sie hinunterzuschlagen, pfauchte sie die Angreifer an und sprang gegen sie. Plötzlich war die Katze für einige Augenblicke verschwunden, tauchte aber bald mit einer großen Zahl anderer Katzen wieder auf. Die beiden Männer liefen eiligst heimzu.

1. Ein Zwieselsteiner mußte einmal für einen Kranken zum Doktor nach Längenfeld gehen. Auf dem Heimwege wurde er von der Nacht überrascht. Als er in Sölden zum Gemeindehause kam (dieses Haus stand damals zwischen Hof und Wolfart), sah er auf einer Zaunsäule eine schwarze Katze sitzen. Die schaute den Wanderer zornig an, der wurde wütend und schlug sie herunter vom Zaun und sagte: Du hast da droben auch nichts zu tun!" Er ging weiter; die Katze aber schlich raunzend und schreiend hinter ihm her. Da begann ihn zu gruseln. Als er nach einer Viertelstunde auf die Platte" kam und das unheimliche Tier immer noch hinter ihm her pfauchte und lärmte, dachte er sich, ich muß mich für die halbe Stunde, die ich bis Zwieselstein noch zu gehen habe, in einem Hause hier um einen Begleiter umschauen. Doch plötzlich war keine Katze mehr da. Da dachte er sich, die Katze wird schon in eines dieser Häuser da gehören und trabte allein weiter. Als er auf das Wildmoos" kam, war die Katze wieder hinter ihn; sie funkelte mit ihren höllischen Augen und pfauchte zornig. Da packte ihn lähmende Angst. Immer näher rückte die Katze an ihn heran, sie war bald vor ihm, bald hinter ihm. Beim Alzenbachl", etwa 10 Minuten vor seiner Heimat, sprang sie ihm auf die Achsel und riß ihn zu Boden. Nur die Angst gab dem halbtoten Mann noch die Kraft nach Hause zu wanken. Er legte sich todkrank ins Bett und war in wenigen Tagen eine Leiche.

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2. Ein Zwieselsteiner wollte einmal zum Viehdoktor nach Sölden gehen. Es war bereits Nacht. Als er aus seinem Hause trat, sah er auf der Haustürstiege eine schwarze Katze sitzen. Diese glotzte den Bauer ganz höllisch an. Dem Mann gruselte, weil er schon allerhand Katzengeschichten gehört hatte. Er hatte es aber sehr eilig und machte sich rasch auf den Weg. Als er zum Alzenbachl kam, hörte er die unheimliche Katze hinter sich raunzen. Da fuhr der Schrecken in seine Glieder und er ging immer schneller; doch die Katze wich nicht mehr von seinen Füßen. Lief er, lief sie auch, stand er still, blieb auch die Verfolgerin stehen. Durch den ganzen Kühtrain bis auf die Höhe hinaus hatte er diese Katze hinter sich. Dann wart sie auf einmal verschwunden.

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3. Auf der unteren Rettenbachbrücke in Sölden bei Rimls alten Wagenschupfen ist einmal zwei Männern, die erst spät nach Mitternacht aus dem Wirtshause kamen und heimgehen wollten, etwas ähnliches geschehen. Eine große schwarze Katze saß am Brückengeländer und rollte ihre funkelnden Augen. Die beiden wollten sich einen Spaß machen und die Katze in den Bach werfen. Hui! Die hatten sich aber verrechnet! Denn kaum sie gegen die Katze ihre Stöcke erhoben hatten, um sie hinunterzuschlagen, pfauchte sie die Angreifer an und sprang gegen sie. Plötzlich war die Katze für einige Augenblicke verschwunden, tauchte aber bald mit einer großen Zahl anderer Katzen wieder auf. Die beiden Männer liefen eiligst heimzu.