Der Kampflgeist zu Schlitters

In einem vormals zum Gericht gehörigen und mit Kerkergewölben versehenen Hause zu Schlitters spukte noch vor etlichen 40 Jahren ein Geist, der sogenannte Kampflgeist, an dessen ruhiges Herumgehen sich die Leute indes ganz gewöhnt hatten. Er trug einen bis an die Füße reichenden, auf der Brust zugeknöpften Rock und neckte die Leute, ohne ihnen zu schaden. Nur eine Magd, die spät nachts vom Tanz heimkehrend ihm grob begegnete, berührte er mit der Hand, worauf selbe erkrankte und bald darauf starb. Einen Knecht wollte er einmal einen Schlüssel geben, welchen dieser aber nicht annahm.

Quelle: Will-Erich Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 333, S. 177