Die Sage vom versunkenen Schloss

Unterhalb von Jerzens liegt der sogenannte Burgstall. Dort stand vor langer Zeit ein Schloss, in dem eine Gräfin mit ihren Töchtern wohnte. Als die Gräfin zu Weihnachten nach Wenns zur Christmette ging und ihre Töchter nicht mit wollten, geschah es. Die Mädchen vertrieben sich die Zeit mit wilden Tänzen, was früher zu Weihnachten strengstens verboten war. Als die Mutter nach Hause kam, sah sie nur noch die hell erleuchteten Fenster und hörte dazu laute Musik. Im selben Augenblick versank das Schloss in die Tiefe.

Lange Zeit danach erzählte man sich, dass einem Mädchen eine Natter mit einem goldenen Krönlein am Kopf und einem Schlüssel im Maul begegnet sei. Hätte das Mädchen der Natter den Schlüssel abgenommen, so wären die Seelen der Bewohner des versunkenen Schlosses erlöst worden. So aber hört man heute noch nachts am Burgstall Tanzmusik aus dem versunkenen Schloss.

Quelle: Die Sage vom versunkenen Schloss, Lorena Payer (mündlich überliefert), 4. Klasse, VS St. Leonhard i. P., Schuljahr 2005/06, Klassenlehrerin: Dipl.-Päd. Katharina Perkhofer, Emailzusendung vom 5. Januar 2006