UNHEIMLICHE GÄMSEN

Der Bruder von Eva aus der obenstehenden Geschichte, Koller Wåst, war als "Tu-nichtgut" bekannt und wilderte. Er ging an einem Sonntag zum Kranzhorn auf Gamsjagd, der Kirchgang war für ihn Nebensache. Auf einer kleinen Wiese zwischen den Wäldern ließ er sich nieder und lauerte. Eine Gams kam aus dem Wald, so in hundert Meter Entfernung. Der Wåst legte an und schoss. Das Tier blieb stehen und näherte sich. Beim zweiten Schuss fiel die Gams noch immer nicht um und kam auf etwa zwanzig Meter zu ihm entgegen. Währenddessen kamen aus dem Wald Dutzende Gämsen hervor. Es läuteten die Erler Glocken zur Wandlung. Da bekam es Wåst mit der Angst zu tun und ließ das Gewehr fallen. Er eilte talwärts und traf voller Angstschweiß in der Kirche ein. Er war sich sicher: es waren keine Gämsen sondern leibhaftige Teufel!


Quelle: (Erzählt von Herta Mitterhofer geb. Koller, die Nichte von Eva und Sebastian Koller)
Diese Geschichten wurden von Alexander Buchauer, Heimatkundler aus Rettenschöss, wiedergegeben.
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