Brauchtum

Ein ehemaliger, heute fast schon vergessener Brauch ist die sogenannte Totenheimkehr: Am Tag vor Allerheiligen wurden, um die Toten zu wecken, die Kirchenglocken besonders lang geläutet. Man glaubte, daß die Seelen der Verstorbenen während des Läutens aus ihren Gräbern entsteigen und für zwei Tage in ihre früheren Heimstätten zurückkehren durften. Um es ihnen dort recht angenehm zu machen, wurden die Öfen geheizt und daneben Schlafstellen für sie hergerichtet sowie ein gutes Essen bereitet. So sollten sich die Seelen der Erweckten sattessen und aufwärmen können, bevor sie wieder in ihr kühles Grab zurückkehren mußten.

Quelle: Beatrix u. Egon Pinzer, Zillertal, Gerlostal, Tuxer Tal, 1993, S. 162.