Die Geiner Riesen

Auf dem "Tigglhof" in Dornauberg lebten vor vielen Jahren zwei Rieseneltern. Sie hatten drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Beide Buben hatten des Vaters Kraft geerbt. Oft trugen sie sich aus dem Bödnerwald riesige Felsbrocken heraus, um darauf zu rasten. Besonders einer der beiden hatte beinahe unheimliche Kräfte, was sich im ganzen Land herumsprach. Eines Tages kam Kunde von einem Riesen aus dem Salzburgischen, der Lust zeigte, sich mit dem Dornauberger zu messen. Dem war's recht, er wanderte ins Salzburger Land und stellte sich dem Gegner. Bald zeigte sich, dass der Tiroler nicht nur stärker, sondern auch flinker war. Mit schnellem Griff drückte er dem Gegner das Kreuz ab.

Die Salzburger, denen ihr Riese oft arg zu schaffen gemacht hatte, waren froh, dass sie der Dornauberger von der Plage erlöst hatte. Zum Dank schenkten sie ihm zwei Salzbrocken, von denen jeder gut zwei Zentner wog. Der Riese lud sie auf die Schultern und wanderte, ein Liedchen pfeifend, nach Dornauberg zurück. Als er starb, wurde er unter der Klammhütte begraben.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 120ff.