DER LANGENMANTEL

Der Herr Veit Langenmantel, der am 21. März 1569 das Schloß Weierburg an Frau Anna Welserin aus Augsburg verkauft hat, geht im genannten Schlosse als Geist um. Er kommt zum Schranke, in dem die Urkunden aufbewahrt sind, öffnet denselben und erst beim Morgenläuten verschwindet der schwarze Mann. - In der Kapelle sieht man öfters ein blondhaariges Fräulein, das ein lichtblaues Seidenkleid trägt, im ersten Betstuhle knieen. Es geht mit einem silbernen Leuchter gegen eine vermauerte Thüre und verschwindet dort. Im Keller des Schlosses lag einst ein goldenes Kalb mit anderen Schätzen vergraben. Die P. Jesuiten haben aber die Schätze vor 200 Jahren gehoben. (Bei Innsbruck.)


Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 447, Seite 254