DIE STALLDIRNE

Über den, der sich morgens nicht Hände und Gesicht wäscht, hat der Böse Gewalt. Eine Viehdirne in Jenesien wusch sich oft nicht. Als sie einmal ungewaschen im Stalle die Kühe molk, kam der Schwarze zur Thüre hinein, um sie zu holen. Ihn sehen und sich mit Milch alsogleich waschen war ein's. Darob hatte der Gugger seine Macht verloren und mußte mit langer Nase abziehen. (Bozen.)


Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 673, Seite 379