Margarethe Maultasche

Im Dorfe Grins, das wegen seines Bades bis zum Ende des 17. Jahrhunderts weit und breit bekannt und selbst von Herrschaften besucht war, steht am Rande des Tobels ein festgebautes Herrenhaus, nach der jetzigen Zählung Nr. 33. Es heißt das Maultaschhaus und ist im Innern mit Fresken, wie das Fürstenhaus in Meran, geziert. Davon wird erzählt, die bekannte Gräfin von Tirol, die das Bad im Sommer oft besuchte, habe das feste, stattliche Haus gebaut, um dort einen eigenen Herd zu haben. Das Wasser sei so gut und kräftig gewesen, daß sich die Landesfürstin in Bade "förmlich" verjüngt habe.

Quelle: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 966/3, Seite 552.