Das Muttergottesbild in Lavant

Dies Bild wurde in einem Gebüsche von Hirten entdeckt, welche Vieh hüteten. Die Lämmer und Schafe, welche zuerst in die Nähe des Gnadenbildes kamen, ließen sich auf ihre Vordersätze nieder, als ob sie beten wollten. Das machte die Hirten aufmerksam, sie giengen zur Stelle und fanden im Gestäude das wunderthätige Bild. Der die Kirche einweihende Bischof soll an jeder Ecke derselben einen Hut voll Sand ausgeschüttet haben, mit der Erklärung:

"So viel Sandkörner, so viele Jahre Ablaß."

In der Pfarrkirche zeigt man ein Horn, womit man einst statt der Glocken das Volk zum Gottesdienste zusammen gerufen haben soll. (Pilger S. 234.)

Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 897, Seite 521.