184. Das Bildstöcklein im Emser Galgen

Die Edlen von Ems hatten den Blutbann schon zur Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern. Noch jetzt heißt ein Weiler von Hohenems „der Galgen". Von der Hattangergasse soll früher der Hauptweg nach Lustenau geführt haben und dort, wo sie sich mit der Eisenbahn kreuzt, sei der Galgen gestanden. In der Nähe ist heute ein der Sage nach uraltes Bildstöcklein, das noch aus der Zeit stammt, als Ems nach Lustenau pfärrig war. Eine Gräfin sei dort ermordet worden, der Täter aber an der gleichen Stelle hingerichtet. Wo das Bildstöcklein steht, liege die Gräfin begraben; es sei schon tausend Jahre her.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 184, S. 115