188. Der Goldsand

Als einst der Burgvogt auf dem Hof im hintern Emser Schloß für einen neuen Stall Grund ausheben ließ, wurde ein Sand gefunden, der an der Sonne wie eitel Gold erglänzte und sehr schwer war. Der Vogt ließ ihn in einen Sack füllen und befahl noch weiter zu graben, um mehr dieses prächtigen Sandes zu gewinnen. Man stieß jedoch auf keinen mehr. Nun schickte er den Sack nach Feldkirch, wo man ihn läutern ließ und soviel Geld daraus gewann, daß es hundert Gulden gleichkam, wobei zu bedenken ist, daß damals das Geld viel höher im Werte war als heutzutage.


Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 188, S. 116