154. Der Hexenmeister

Ein gottloser Mann hatte mit dem Teufel einen Bund geschlossen und für seine Hilfe in der Zauberkunst ihm die Seele mit dem eigenen Blute verschrieben.

Als die Zeit herankam, da dem Bösen seine Beute zufallen mußte, wurde es dem armen Mann unheimlich. Als die Leute seine Traurigkeit merkten und ihn voll Mitleid befragten, was ihm denn soviel Sorge mache, da eröffnete der unglückliche Hexenmeister seine bedenkliche Lage und sagte offen, was ihn bedrückte.

Da brachten die Leute den Bedrohten in sicheren Gewahrsam und Geistliche mußten beständig um ihn sein, während die Leute für seine Errettung beteten. Als der Teufel kam, war sein Spiel schon verloren und er mußte leer abziehen.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 154, S. 100f