448. Kalbelesee

Auf dem Tannberg war vor uralten Zeiten ein Bauer, der hatte ein überaus schönes Kalb, das er nicht genug bewundern konnte, und in das er ganz vernarrt war. Da vergaß er sich in seiner Verblendung sogar einmal zu dem Frevel, das Kalb zu taufen, als wäre es ein Familienglied. Zur Strafe öffnete sich sogleich der Boden und verschlang Bauer und Kalb, und an der Stelle entstand ein See, der heute noch der Kalbelesee heißt und zwischen Hochkrumbach und Schröcken liegt.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 448, S. 250