291. Das Oterakilkle

Wo im Gamperton über den grünen Weiden mächtige nackte Schrofen und Steinwälle ragen, heißt eine sonnige Felsennadel das Oterakilkle. Davon erzählen die Leute: Es hat früher rings in den Alpen viele Nattern gehabt, auch gelbe; auf diesem Felsen, der wie ein Kirchlein aussieht, aber versammelten sich die glatthäutigen, schillernden Giftwürmer in solcher Anzahl, daß es von ihnen erglänzte. Jetzt soll es nur noch bei dieser Felsenspitze Nattern geben.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 291, S. 168