401. Quellenfüttern

Früher hieß es, im Innern der Erde, wo die Quelle entspringt, sitze ein Tier. Deshalb steckte man, wenn sie nachließ oder auch sonst regelmäßig ein- oder mehrere Male im Jahre einige Stücke Brot und Käs in die Öffnung, durch welche die Quelle aus der Erde tritt. Man glaubte, das Tier komme dann hervor, um die Speise zu holen und erweitere dabei durch seinen Leib den Quellengang, wodurch das Wasser wieder reichlicher entfließe.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 401, S. 227