441. Der Studabutz

Die Studa war vor altem ein Teil von Bürstegg; jetzt gehört sie dem Bauer Jochum auf dem Boden in der Gemeinde Lech. In der Studa sieht man noch heute einen großen Stein, unter dem vor Jahren ein Butz hauste. Die Hirten hörten und sahen ihn nie. Aber wenn das Bürstegger Alpvieh in die Studa getrieben wurde, so fuhr der Butz manchmal wie das Donnerwetter unter die Herde. Die Tiere wurden scheu und sprangen blindlings gegen die Felswände oder gar ins Rüfatobel hinab. Dieser Butz habe einst auf der Bürstegger Alpe gehütet und eine kostspielige Kuh mit Fleiß über den genannten Stein ins wilde Tobel hinab gesprengt.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 441, S. 247