584. Vergeltsgott

Es war einmal ein Schmied, der war gut mit den armen Leuten, denn er rechnete ihnen oft nichts, wenn er ihnen etwas gemacht hatte. So bekam er aber doch viele Tausende Vergeltsgott dafür, aber er glaubte nicht viel. Mitten in der Schmiede stand eine eiserne Säule und so sagte er jedesmal, wenn ihm die Leute dankten, diese Vergeltsgott brauche er nicht, die schenke er dieser Säule.

Mit der Zeit wurde der Schmied krank, und als er im Sterben lag und in den letzten Atemzügen, da fing die eiserne Säule in der Schmiede an, mit vielen tausend kleinen Lichtlein zu brennen. So sind die Vergeltsgott an der Säule alle verloren gegangen und er starb eines untröstlichen Todes. Hätte er diese Vergeltsgott nicht dieser Säule geschenkt, so hätten sie ihm in die Ewigkeit geleuchtet und er hätte mit der Gnade Gottes noch können glückselig sterben.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 584, S. 306