79. Das verhüllte Weiblein

Vor einigen Wochen war eine Wälderfrau aus Bezau hier. Sie erzählte, etwa vor fünfzehn Jahren sei sie am Abend beim Dunkelwerden Milch holen gegangen. Da sei von einem Seitenwegle her ein Weible gekommen und habe ein Leintuch über sich gehabt bis über die Stirne. Nur die Augen waren zu sehen. Da habe sie sich gedacht, wo geht das Weible hin? Da sei es verschwunden vor ihren Augen und war nirgends mehr.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 79, S. 63