491. Das Zahnbild in Rodund
Der alte Hauptweg von Bludenz nach St. Gallenkirch führte über Vandans und Unterkrista nach Tschagguns. An diesem Wege steht in Rodund (vielfach Radun geschrieben und gesprochen) an der Grenze gegen Unterkrista das Zahnbild. Es wurde laut der Jahrzahl über der Türe 1769 erbaut und 1910 von Gottfried Schoder in Vandans erneuert. Das Altärchen weist als Hauptfigur die schmerzhafte Muttergottes auf. Dieses Hauptbild wurde Ende der 1850er Jahre von einem Vandanser namens Wächter von St. Antönien aus dem Prätigau gebracht, wo er auf Arbeit gewesen war. über dem Hauptbilde erblickt man ein Medaillon der hl. Apollonia. Eine Inschrift meldet: „1861 zu Ehren der schmerzhaften Muttergottes und der Jungfrau Apollonia und Ottilia neu gefaßt." Die hl. Apollonia gilt als Helferin bei Zahnschmerzen, daher kommt wohl der Name Zahnbild.
Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 491, S. 269f