DAS BEIL IN DER ACHSEL

Bei Sepples Haus in Satteins stand einmal ein Mann aus der Gemeinde, da fuhr gerade das Nachtvolk vorbei und einer aus der Zahl schlug dem Mann ein Beil in die Achsel. Niemand konnte dem armen Manne helfen. Zur eigenen Unbequemlichkeit und zum Gespött der andern mußte er das Beil lange Zeit in der Achsel herumschleppen, bis ihm ein alter Mann den Rat gab, sich wieder bei Sepples Haus aufzustellen. Wirklich kam das Nachtvolk wieder vorbei, und einer sagte: "Ich habe da das letztemal mein Beil in einen Stock geschlagen, das muß ich heut wieder mitnehmen." Und als der Mann davonging, hatte er kein Beil mehr in der Achsel.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 103, Seite 103