449. Auenfeld und Schröcken

Auenfeld gehört zur Gemeinde Schröcken. Dort war früher ein großer Wald. Noch heute findet man riesige Baumstrünke unter der Erde. Vor hundert Jahren standen auf dem Weiler Auenfeld sieben und auf dem daneben gelegenen Älpele sechs Häuser. Von Auenfeld und aus dem Schröcker Älpele kamen siebenundzwanzig Schulkinder in die Schule nach Schröcken. Auf Hochkrumbach standen elf Häuser. Ein Pfarrer von Hochkrumbach predigte einmal, in seiner Gemeinde machen elf Bauern zwölf Schelme aus. Auf Hochkrumbach blühte besonders die Pferdezucht, begünstigt durch die vielen sauren Wiesen beim Körber See. Der Name Körber See komme von Körb oder Kärbbas, das heißt Korbinian, welcher Taufname häufig in Hochkrumbach vorkam. Ein alter Spruch hieß: „Auf Aflat (Auenfeld) sind die schönsten Sauen und auf Krumbach die schönsten Maika!" Krumbach sei achtzig Jahre vor Schröcken bewohnt gewesen. Lech sei anfangs des dreizehnten Jahrhunderts die erste Pfarre am Tannberg gewesen. Als einmal siebzehn Schröcker auf dem Kirchwege von einer Lawine verschüttet wurden, da habe man zuerst in Schröcken, dann in Warth Kirchen gebaut.

Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 449, S. 250