Der Teufel holt einen Mann

Ich war ein Knabe von ungefähr neun Jahren, als es allgemein hieß, ein Mann im Dorfe Egg sei vom Teufel geholt worden. Dieser Mann soll sehr geizig und überhaupt schlecht gewesen sein. Als es nun zum Sterben kam, habe man in den letzten drei Nächten vor seinem Tode einen kohlschwarzen Hund, dessen Mund Feuer ausspie, sein Haus umkreisen gesehen; derselbe sei nach dem letzten Atemzug des Mannes sofort verschwunden und der Leichnam auf der Stelle schwarz geworden. Daher behauptete das Volk, dieser Hund sei der Teufel selbst gewesen und habe den Mann geholt.

Quelle: Josef Elsensohn, Sagen und Volksglauben im inneren Bregenzerwald, in: Progr. Gymnasium in Teschen, Teschen 1866, S. 12, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 72f