DER BADBUTZ

Im Bädle Schönau zu Tschagguns hat man vor nicht gar langer Zeit noch den Badbutz gesehen. Nach dem Sagen von Gästen ist es ein Weibsbild in weißen Hemdärmeln und in einer weißen Schoß. Sein Hauptgeschäft hat er mit den Badwannen, die er putzt und fegt, füllt und leert, mit großem Geräusch hin und wider kehrt und deren Zapfen er mit solcher Gewalt aus und ein schlägt, daß das ganze Badgebäude davon erhillt; seine Freude ist es auch, eine oder die andere Tür mit Gewalt zuzuschnellen, daß die Türe gegenüber aus der Klinke fällt. Gäste versichern auch, es habe der Badbutz öfters schon als Brustbild in weißen, aufgeblasenen Hemdärmeln bei offenem Fenster gar zimpfer und zumpfer in die Gaststube herein- geschaut.

Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 165, Seite 135