EIN ROß TOTDRÜCKEN

Ein Herr hatte einmal eine Magd, die ging einher mit bleichen Wangen und schien das Herz voll Kummer zu tragen. Dem Herrn fiel das verstörte Wesen seiner Magd auf und er fragte sie um die Ursache ihres Herzeleids. Sie klagte, sie müsse Doggi sein und allnächtlich einen menschlichen Schläfer im Bette drücken. Erlöst könne sie nur werden, wenn sie des Herrn schönstes Roß zu Tode drücken dürfe. Der Herr erlaubte ihr das, und die Magd ging in den Stall und drückte das schönste Roß ihres Dienstgebers zu Tode. Von der Zeit an mußte sie nicht mehr Doggi sein.


Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 192, Seite 147