DER KONRADSBRUNNEN IN HOHENEMS
Es war im Jahre 907, als die Ungarn, die Feinde des Reiches, bis nach Bayern vordrangen und den Herzog Luitpold verjagten. Die Bestürzung war groß, und viele Dynasten und Herren suchten ihr Heil in der Flucht nach den rätischen Gebirgen. So fand namentlich Heinrich von Altdorf und Ravensburg, aus dem Geschlechte der Welfen, mit seinem Sohne Konrad, dem nachmaligen Bischofe von Konstanz, eine Zuflucht auf dem Felsenschlosse zu Hohenems. Die Erinnerung an diese Begebenheit lebt noch in einer Volkssage, indem ein tiefer Felsenbrunnen der Burg von dem hl. Konrad den Namen erhielt und die Eigenschaft, daß jeder Unrat, den man hineinwarf, das Wasser auf mehrere Tage versiegen machte.
Quelle: Die Sagen Vorarlbergs. Mit Beiträgen
aus Liechtenstein, Franz Josef Vonbun, Nr. 76, Seite 88